Verena Jäggi, geboren 19.10.1957, lebt seit dem 1.5.1974 als eine der ersten Bewohnerinnen im Werkheim. Sie ist zwar etwas zurückhaltend, aber auch sehr selbstständig. Im August 2023 ist sie in die WG in Trogen umgezogen.
Verena schreibt, liest, malt, beschäftigt sich gerne mit Handarbeit, kennt viele Lieder auswendig und singt gerne. Beim Singen blüht sie sichtbar auf. Bis zu ihrer Pensionierung arbeitete sie stets zuverlässig und fleissig in verschiedenen Werkstätten; am längsten im Werkatelier, in der Waschküche und in der Holzwerkstatt. Seit ihrer Pensionierung verbringt sie sich täglich in der Tagesstruktur «Gwonder» auf.
Sie ist stark kurzsichtig, in bekannter Umgebung bewegt sie sich jedoch sicher. Zu Gesundheitsterminen, Besuchen, Ausflügen, Einkäufen oder externen Therapien wird Verena wegen ihrer Sehbeeinträchtigung von Mitarbeitenden begleitet.
Wenn es ihr gelingt, sich selbst und ihre Bedürfnisse wahrzunehmen und diese auszudrücken, freut sie sich sehr. Verena hat grundsätzlich ein sonniges Gemüt, doch ab und zu machen ihr seelische Tiefs zu schaffen. Geborgenheit und soziale Kontakte sind ihr sehr wichtig.
Verena, wie ist es, schon seit 50 Jahren im Werkheim zu wohnen?
Es ist mein Zuhause geworden. Aber ich habe ein paar Jahre gebraucht, um mich einzugewöhnen. Nach meinem Einzug vor 50 Jahren habe ich zuerst im Rosenhaus gewohnt, zusammen mit vier Mitbewohnenden und den Betreuenden. Im Werkheim Neuschwende habe ich viele Menschen kennengelernt. Das freut mich immer sehr.
Was gefällt dir im Werkheim am besten?
Das «Gwonder» und die Werkstätten, in denen ich bis zu meiner Pensionierung gearbeitet habe. Und die Jahreszeitenfeste, vor allem wenn wir dort singen.
Was war die grösste Veränderung seit deinem Eintritt?
Die fünf Heimleiterwechsel sowie die Um- und Neubauten.
Was hat dich davon überzeugt oder dazu ermuntert, ins Dorf umzuziehen?
Als zwei Mitbewohner im Haus Parzival sagten, dass sie in die WG in Trogen ziehen möchten, wusste ich, dass ich mit ihnen zusammen dort wohnen möchte.
Willst du noch etwas erzählen?
Mir gefällt das Wohnen im Dorf sehr gut.
Interview Fragen: Britta Furrer